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Textilien prägen die menschliche Existenz und spiegeln kulturelle und gesellschaftliche Strömungen sowie Traditionen wider. Sie sind Vorreiter des Industriedesigns und haben eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der künstlerischen Moderne gespielt. Von 21. Juli bis 3. Oktober präsentiert die Ausstellung “Textile Welten” in der Neuen Sammlung der Münchner Pinakothek der Moderne eine sorgfältig ausgewählte Sammlung von 180 Textilwerken, die einen Zeitraum von rund 200 Jahren abdecken. Diese Werke verbinden Kunst, Kultur, Innovation und Funktionalität auf faszinierende Weise.

Die Ausstellung umfasst Stücke aus der Arts-and-Crafts-Bewegung, dem Münchner Bund, dem Bauhaus und der Moderne, sowie Molas aus Panama, marokkanische Teppiche, Kriegsteppiche aus Afghanistan und europäische Textilien von den 1950er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei werden verschiedene Strömungen wie Funktionalismus, Antidesign, Stilpluralismus und visionäre Positionen abgedeckt. Die ausgestellten Werke stammen größtenteils aus dem Archiv der 1925 gegründeten Neuen Sammlung und spiegeln somit nicht nur die Geschichte der Textilien wider, sondern auch die Geschichte des Hauses selbst.


Die Ausstellung  wird von vier Themen geleitet: Interdisziplinäre Sichtweisen zeigen die Verflechtung von Design, Kunsthandwerk und Kunst auf. Globale Narrative verdeutlichen Wechselwirkungen zwischen Bildtraditionen innerhalb und außerhalb Europas. Textil und Raum erzeugen neue, dreidimensionale Strukturen, die modular oder flexibel sein können. Innovative Entwicklungen umfassen die Erkundung und Experimentierung mit zukunftsweisenden Materialien und Techniken.

Der Abschnitt “Innovative Entwicklungen” wird insbesondere diejenigen Besucher ansprechen, die von den zeitgenössischen Entwicklungen fasziniert sind. Wir haben hier die Möglichkeit, in einem Materialkatalog fühlbare Textilinnovationen zu erleben, darunter dreidimensionale Stoffe oder solche, die aus Papier hergestellt sind. Fragen zur Nachhaltigkeit und zum zirkulären Design spielen eine bedeutende Rolle, ebenso wie Smart Textiles – intelligente Materialien, die beispielsweise Strom leiten oder auf UV-Strahlung reagieren können.

Die Neue Sammlung, das Museum für angewandte Kunst und Design in München, wurde im Jahr 1925 gegründet. Ihre umfassende Sammlung erstreckt sich über Möbel, Mode, Schmuck und bietet einen tiefgreifenden Einblick in die Entwicklung des Designs im 20. und 21. Jahrhundert. Dank innovativer Ausstellungen, die das Zusammenspiel von Kunst, Handwerk und Design erforschen, bleibt die Neue Sammlung eine unverzichtbare Anlaufstelle für Design-Enthusiasten und eine Quelle der Inspiration für kreative Geister.

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