„I should have had you wear a double condom. Well – we shouldn’t have done it in the first place. But if you ever do it again… you should be wearing condom on condom. And then wrap it in the electrical tape. You should just walk around always, inside a great big condom. Because you are shit“.

Diese Charakteristik gibt Jean (Carey Mulligan) ihrem Freund Llewyn (Oscar Isaac), einem Folksänger mit, während er verzweifelt versucht, in der Musikszene Manhattans Fuß zu fassen. Nur leider klappt sein Aufstieg nicht ganz. Nach einem Auftritt wird er von einem Unbekannten ins Gesicht geschlagen.

Sein Debütalbum „Inside Llewyn Davis“ liegt schwer in den Shopregalen und sorgt nicht für den erhofften Aufschwung. Seine gute Bekannte Jean ist nach einem One-Night-Stand schwanger und Llewyn könnte der Vater sein, obwohl als Erzeuger auch ihr jetziger Ehemann Jim (Justin Timberlake) in Frage, der ebenfalls Sänger ist. Nicht mal eine eigene Wohnung kann sich Llewyn leisten und deshalb ist er gezwungen, sich jede Nacht von einer Gäste-Couch zu nächsten zu bewegen.

Eines Tages lässt er aus Versehen den Kater seines Gastgebers frei und dieser läuft davon. Nachdem das Tier wiederaufgetaucht ist, muss Llewyn es überallhin mitschleppen. Auch nach Chicago, der Stadt seiner Hoffnung. Dort lebt und arbeitet der berühmte Manager Bud Grossmann (F. Murray Abraham) und bei ihm will Llewyn ein letztes Mal sein Glück versuchen.

Der Film Inside Llewyn Davis des Regie-Duos Coen basiert auf den Memoiren des Folksängers Dave van Ronk, „The Mayor of MacDougal Street“, veröffentlicht 2005. Dennoch ist die Geschichte von den Coen-Brüdern sehr lose interpretiert worden. Sie benutzen Ronks Vorlage nur, um die Folk-Szene im Greenwich Village in Manhattan, New York Anfang der 60-er-Jahre zu beschreiben. Nicht die legendären Zeiten als Bob Dylan, Paul Simon oder Leonard Cohen zu Erfolg kamen, wie dies andere Filmemacher wie Martin Scorsese mit „No Direction Home“ oder Todd Haynes mit „I’m not There“ machen. „Inside Llewyn Davis“ zeigt die Anfänge der Folkmusik, die unbekannten Zeiten, während die Musiklegenden tatsächlich in Manhattan ohne einzigen Penny unterwegs waren und von Nacht zur Nacht die fremden Sofas bezogen.

Eine ähnliche Erfahrung mit der Folkszene haben die Coens bereits in ihrem anderen Werk „O Brother, Where Art Thou?“ gemacht, wobei sich dort mehr auf die Story konzentrierten und Musikauftritte nur im Hintergrund zeigen. Im aktuellen Film bestimmt die Musik den Fortgang der Erzählung. Sie wird zur einzigen Verbindung zwischen den spontanen Episoden, und bildet zusammen mit dem Kater die Verbindung der narrativen Szenen. In der Hauptrolle brilliert der in Guatemala geborene und in Miami aufgewachsene Oscar Isaac („Das Bourne Vermächtnis“, „Drive“), der alle Szenen an sich reißt und sogar Songs selbst singt.

Ihren Protagonisten haben die Regisseure mühsam gesucht: „Mit dem Kater hatten wir mehr Glück, als mit dem Hauptdarsteller. Den Kater haben wir innerhalb von sechs Stunden gecastet, den Hauptdarsteller suchten wir mehrere Monate.“

Inside Llewyn Davis

Kinostart: 5. Dezember
Regie: Ethan und Joel Coen
Mit: Oscar Isaac, Carey Mulligan, Justin Timberlake
Länge 105 Min.

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