Die schüchterne Anastasia Steele (Dakota Johnson) und der einflussreiche Milliardär Christian Grey (Jamie Dornan) haben in ihrer von Dominanz und Demut geprägten Beziehung viel durchgemacht. Anna lernte, die Vorliebe ihres Partners für Sado-Maso-Sex zu akzeptieren, Christian, auf die emotionalen Bedürfnisse seiner Freundin einzugehen. Nachdem nun endlich ihre Hochzeit stattgefunden hat bleiben beide unsterblich ineinander verliebt. Doch bald legt sich ein bedrohlicher Schatten aus ihrer Vergangenheit über ihr Glück. Der Kampf um die Liebe soll das ewige Gelübde „der Liebe für immer“ unter Beweis stellen und schließlich diese Liebe sowie ihre Beziehung aufs Neue stärken.

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Der dritte Film fängt mit einer Hochzeitszeremonie an, in der wir das hübsche Gesicht von Dakota Johnson, einen Diamantenring sowie eine eher bescheidene Einrichtung vorbeischimmern sehen. Danach erscheinen im schnellen Wechsel Bilder eines luxuriösen Lebens mit Sportwagen, Privatjet, Yacht und Leibwächter. Diese sind mit wenigen belanglosen Dialogen wie den über die „Möpse“ vermischt. Das Paar ist unterwegs: Kuss, Umarmung, schneller Sex, Verfolgung, Angriff, Entführung, Shopping, Eifersucht, Überraschung, Abendessen.

Die Bilder wechseln wie in einem Werbespot. Auch der Sex ist nur als Unterbrechung der nächsten Szene im Konsumrausch mit zahlreichen „product-placements“ zu sehen. Man fragt sich, ob es denn nicht die unerwarteten sexuellen Wendungen im Roman waren, die uns dazu gebracht haben, die Bücher von E.L.James zu lesen. Natürlich haben viele auch die typische Aschenputtel-Geschichte geliebt, in der es eine Heldin schnell aus der Gosse zu einem Leben in großem Reichtum bringt. Doch eigentlich ging es primär um Sex, einen traumhaft-verbotenen, wie ihn wohl die Ehefrau und Mutter zweier Söhne E.L. James selbst gerne hätte. In der Verfilmung ihres dritten Romans sehen wir aber  auch keine atemberaubende Erotik, etwa mit langsamer Luststeigerung, wie sie eins kunstvoll im Film „9 1/2 Wochen“ dargestellt wurde.

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„Vorbeirauschen“ könnte ein Stichwort zu diesem Film zu sein. Denn die Bilder mit kaum aufgelösten Szenen, mit Protagonisten an mehreren Orten, alles gemischt in einer chaotischen Handlung, rauschen tatsächlich so schnell vorbei, dass man nach dem Filmende den seltsamen Eindruck hat, man habe die drei Stunden (160 Minuten) im Kino verbracht, ohne etwas wirklich gesehen zu haben.

Natürlich freut man sich für den Regisseur James Foley, der seit 2007 keine Spielfilme, sondern nur gelegentlich TV-Produktionen drehte, dass er endlich die zwei großen Aufträge „Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe und Befreite Lust“ bekommen hat. Auch die Ehe von E.L. James wurde sicherlich dadurch belebt, dass ihr Ehemann Niall Leonard das Schreiben der Drehbücher für drei Filme übernommen hat. Davor konnte man ihn bloß in einer kleineren TV-Produktion bewundern, was auch schon 14 Jahre her ist.

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Eine angenehme Folge solcher Filme könnte meiner Meinung nach ein ruhiger Schlaf mit vielen bunten Träumen sein. So einen hatte ich, nachdem ich „Sex and the City 2“ angesehen habe. Ich stellte mir vor, in einem orientalischen Palast mit Hausdienern zu sein, Tee zu serviert zu bekommen, während ich ein Milchschaumbad nahm. Nach „Fifty Shades of Gray – Befreite Lust“ war weder meine Fantasie noch meine Lust befreit. Ich versuchte mich auf die kürzlich gesehenen Szenen zu konzentrieren, um meine Träume zu beflügeln, doch außer dem hübschen Gesicht der Hauptdarstellerin konnte ich mich tatsächlich an nichts erinnern. Und da ich nicht auf Frauen stehe, hat es mich nicht unbedingt bereichert.

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